Sicherheit

Filterprogramme im praktischen Einsatz

Es ist eine der am häufigsten gestellten Fragen auf Elternabenden oder bei Diskussionen in der Kinder- und Jugendarbeit: „Kennen Sie ein gutes Programm, um das Internet zu filtern?“ Keine ganz einfache Frage, gibt es nicht nur unterschiedliche Anbieter und Systeme, sondern auch grundsätzlich unterschiedliche Ansätze.

ein Beitrag von Maik Rauscke (Medienpädagoge / Stadt Salzgitter)

Um es vorweg deutlich zu sagen: dieser Beitrag lässt alle Fragen nach dem pädagogischen Sinn und Zweck eines Filters außen vor und befasst sich nur mit der Frage, wie ein Filter technisch und praktisch umgesetzt werden kann.

Weltweit stieg die Zahl der Internetadressen vom 1. Quartal 2011 bis zum 1. Quartal 2012 um 23 Millionen Adressen auf knapp 233 Millionen. Ein Filter muss also all diese Neuerungen berücksichtigen können, damit er vor der Auslieferung einer Internetseite an den Nutzer eine Entscheidung über „gute Seite / schlechte Seite“ treffen kann. Dabei sind die Veränderungen an einer bestehenden Seite, bei gleichbleibender Adresse, noch nicht berücksichtigt.

Aktuell werden drei Verfahren genutzt:


Allen drei Methoden gemein sind Overblocking und Underblocking, also zu viel oder zu wenig Filterleistung. Es kann also immer wieder vorkommen, dass Seiten durchkommen, die gefiltert werden sollten und umgekehrt. Aktualisierungen und Feinjustierungen der Filter sind daher wichtig und regelmäßig vorzunehmen. Ein Contentfilter kann z.B. eine dynamische Nachrichtenseite um 12:00 Uhr blockieren, da die Anzahl der Begriffe zu diesem Zeitpunkt überschritten wurde und sie evtl. um 15:00 Uhr wieder ausliefern.

Filterprogramme auf einem Rechner

Ein Filter als Programm in einem lokalen Benutzerkonto ist in der Regel schnell installiert und bedarf keiner großen computertechnischen Grundkenntnisse. Die vorgestellten Programme leiten den Nutzer dabei in der Regel durch die Installation. Der Filter kann aber oft schon dadurch ausgehebelt werden, das sich ein Nutzer in einem anderen, ungeschützten Konto anmeldet, den Computer mit einem Livesystem von einem USB-Stick startet oder das Programm evtl. einfach deinstalliert. Entscheidend sind zudem das verwendete Betriebssystem und dessen Varianten.

Jusprog – Jugendschutzprogramme.de

T-Online Kinderschutz Software

Microsoft Windows Essentials – Family Safety

KSS - Cybits AG Kinderschutzsoftware


Apple Kindersicherung (Parental Control)

Web of Trust - WOT

Filterprogramm im Netzwerk

Ein Filter in einer eigens dafür aufgebauten Firewall, also eine Art Computer, der nichts anderes tut, als den Verkehr in einem Netzwerk zu überwachen, zu lenken und halt auch zu filtern. Die Firewall hat den Vorteil, dass sie gleich für alle im Netzwerk befindlichen Geräte oder Betriebssystemen zur Verfügung steht und damit ihre Aufgabe vielfältig erfüllen kann. Da ist es dann egal, ob das Smartphone über WLAN oder der Computer am Netzwerkkabel den Zugang nutzen, gefiltert werden sie alle. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit gering, das der Filter geknackt oder umgangen werden kann (die richtigen Einstellungen und Passwortstärken natürlich immer vorausgesetzt).

EFW – Endian Firewall Community Version

Fazit

Wenn es ein Filter sein muss, dann bitte ein Filter im Netzwerk. Dieser bietet die besten Filtermöglichkeiten und den höchsten Schutz gegen Manipulationen. Wenn nur lokal gefiltert werden kann oder soll, dann meiner Meinung nach mit Microsoft Family Safety, alleine schon wegen der Fernwartung und Integration in das Betriebssystem. Microsoft könnte das auch ruhig direkt mit ins Betriebssystem einbauen.

Maik Rauschke (maik.rauschke@stadt.salzgitter.de) ist Medienpädagoge und arbeitet für die Stadt Salzgitter. Der Einsatz und die Pflege von Filtern in den Internetcafés der städtischen Kinder- und Jugendtreffs ist Teil seiner täglichen Arbeit. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Medienkompetenzvermittlung und Multiplikatorenausbildung.

Pädagogische Auseinandersetzungen zum Thema Filtersoftware ...
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Dieser Beitrag wurde am 10.12.2012 verfasst.
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