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Folge 41: Was ist eigentlich Brawl Stars? - Skript

In dieser Folge wird das Spiel Brawl Stars von Moritz Becker und Ralf Willius vorgestellt. Außerdem werden zwei Möglichkeiten dargestellt, wie Kinder die Bildschirmzeit bzw. die Vorgaben der Eltern überlisten können und was Eltern hier beachten müssen. Zu Beginn wird vor Alien-Kaninchen gewarnt, was Grund genug ist, diese Podcast-Folge überall zu teilen.

Moritz: Ich glaube nicht, dass Eltern alles erlauben müssen, also im Gegenteil. Ich glaube, Eltern haben auch das Recht, gewisse Spiele zu verbieten, aber wir sollten uns darüber im Klaren sein als Eltern, was wir da verbieten.

Ralf: Endlich wieder an einem Montag.

Moritz: Dem Medienerziehungs-Montag!

Ralf: Oh, sehr schön! An diesem Medienerziehungs-Montag sagen wir herzlich willkommen zu einer neuen Folge, "Was mit Medien(-erziehung)", dem Podcast von smiley e.V.. Mein Name ist Ralf Willius.

Moritz: Mein Name ist Moritz Becker.

Ralf: Und in diesem Podcast wollen wir gemeinsam über die Dinge diskutieren, die uns in Schulklassen begegnen, wenn wir mit Schülerinnen und Schüler über einen sinnvollen Umgang mit Social Media diskutieren. Wir wollen über die Themen reden, die uns in Vorträgen und Fortbildungen für Fachkräfte und Eltern begegnen, und heute ist Montag, der 15. April, und es ist unsere einundvierzigste Folge.

Moritz: Ja, ich freue mich über den Medienerziehung-Montag, weil wir beim letzten Mal wegen Ostermontag ausweichen mussten auf den Samstag, jetzt wieder da, wo wir hingehören, am Medienerziehungs-Montag.

Ralf: Und wir legen los am Medienerziehungs-Montag, mit der klassischen Frage. Gibt es Rückmeldungen, Moritz zu den Themen der letzten Folgen?

Moritz: Ich habe sehr viele Rückmeldungen zu den letzten Folgen und eine, die macht es etwas kompliziert. Du weißt, worüber ich spreche.

Ralf: Die Rückmeldung habe ich auch bekommen.

Moritz: Vielleicht mal die einfachen. Eine Lehrerin hat sich bei mir sehr, sehr herzlich bedankt, dass wir in der letzten Folge auf den Erziehungsauftrag hingewiesen haben, den Schulen letztendlich auch laut Gesetz haben, und das fand ich ganz interessant. Sie machte die Erfahrung wohl, dass es in ihrem Kollegium einige Lehrerinnen und Lehrer gibt, die sich so ein bisschen der ganzen Thematik Medienerziehung verweigern wollen, weil da gesagt wird, nee, Medienbildung machen wir in der Schule, Medienerziehung müssen Eltern machen, und letztendlich steht das ja tatsächlich schwarz auf weiß im Schulgesetz Paragraph zwei, das Schule in eigentlich allen Bundesländern einen tatsächlichen Erziehungsauftrag hat, fand ich sehr schön, dass sie sich dafür nochmal ganz explizit bei uns bedankt hat. Dann haben wir ein sehr schönes Feedback bekommen, und zwar wurden wir angesprochen mit "mein lieber Reptiloiden- Podcast" und die Reptiloiden-Theorie. Kennst du das? Das sind irgendwelche außerirdischen reptilienartigen Wesen, die die Welt beherrschen, und dass ist so ein typischer Verschwörungsmythos, und wir haben letztes Mal kurz darüber gesprochen, dass, wenn man die Unwahrheit behauptet, dass sich das schneller verbreitet.

Ralf: Ah, ja, stimmt, ich erinnere mich. Dass wir lügen sollten in unserem Podcast.

Moritz: Genau, und wenn wir jetzt lügen, kriegen wir mehr Zugriffe, und er hat dann in der Mail gesprochen von einem Alien-Kaninchen, dass es nicht gibt. Und dann habe ich mir überlegt, wenn wir jetzt über dieses Alien-Kaninchen berichten würden, dann gibt es bestimmt Leute, die finden das lustig, und dann sagt man, ein lustiger Podcast mit einem lustigen Alien-Kaninchen muss ich unbedingt teilen, heißt mehr Reichweite. Es gibt bestimmt Leute, die haben große Angst und sagen: Oh, die haben gewarnt vorm Alien-Kaninchen, muss ich unbedingt teilen, um andere Leute auch zu warnen. Noch mehr Reichweite. Und dann gibt es Menschen, die regen sich total darüber auf und sagen, Moritz und Ralf haben eine totale Macke, die behaupten irgendwas von einem Alien-Kaninchen.

Ralf: Aber die teilen das auch.

Moritz: Die teilen das natürlich auch, um letztendlich darauf hinzuweisen, was für Idioten wir sind, und das heißt, eigentlich können wir nur gewinnen, wenn wir vor Alien- Kaninchen warnen, und wenn ich sage, dass ich ein echtes Kaninchen gesehen habe, dann interessiert es keinen Menschen. Obwohl ja, was solls? Es stimmt auch nicht. Ich habe kein Kaninchen gesehen.

Ralf: Und dann hätten wir noch eine etwas kompliziertere Rückmeldung.

Moritz: Ja, die haben wir ja beide bekommen. Wir sollen nicht so viel labern am Anfang.

Ralf: Genau, weil das Hauptthema viel wichtiger wäre.

Moritz: Und das Hauptthema kommt zu kurz, wenn wir immer vorher und hinterher so viel Zeit verschwenden, und von daher, wir müssen uns wirklich mehr zusammenreißen: weniger Zeit für Blödsinn, weniger Zeit für Alien-Kaninchen.

Ralf: Dann würde ich an dieser Stelle einfach mal unterbrechen und fragen, ob du ein Thema mitgebracht hast für heute.

Moritz: Ne, ich hab noch eine Rückmeldung.

Ralf: Ach so, ja gut.

Moritz: Das ist ja das Problem. Und zwar zur letzten Folge wurde gesagt, dass das, was wir hier machen, der Podcast, letztendlich auch eine Möglichkeit ist, Eltern zu erreichen, die nicht zu Elternabenden kommen. Letzte Folge drehte sich um die Feststellung, dass es Eltern gibt, die man gerne bei Elternveranstaltungen in Schulen hätte, um Eltern aufzuklären über angemessene Medienerziehung oder auch über die Risiken aufzuklären. Und da wurde einfach gesagt, das, was wir da machen, das vielleicht auch ein Ersatz für den Elternabend, einfach hier unseren kleinen Podcast, und das haben wir irgendwie komplett vergessen. Ich finde, das ist auch durchaus eine schöne Art und Weise der Elternarbeit, wenn man es so versteht, und dann haben wir noch die Anregung bekommen, das ging an dich, dass man Eltern-Veranstaltungen auch mit Projekten mit Kindern verknüpfen sollte.

Ralf: Genau die Anfrage oder die Rückmeldung, dass man vielleicht Projekte, die man mit Schulklassen macht, dann auch in dem Rahmen des Elternabends vorstellen kann beziehungsweise die Schülerinnen und Schüler Dinge vorbereiten und sich die Eltern das dann im Rahmen des Elternabends auch angucken können, was da so an Themen besprochen wurde im Unterricht.

Moritz: Und das kann ich mir gerade besonders für einen Grundschulbereich vorstellen, dass Kinder sich da viel Mühe geben, eine Ausstellung gestalten und dann den Eltern sagen, bitte kommt auf jeden Fall, damit ihr euch anguckt, was ich da für ein Plakat gestaltet habe, und die Eltern kommen dann, um sich letztendlich das Ergebnis anzugucken, was das eigene Kind gemacht hat, und kriegen aber gleichzeitig natürlich auch mit, was da generell diskutiert wurde, wäre ja auch nochmal eine schöne Variante der Elternarbeit.

Ralf: Dann, wenden wir uns doch dem Hauptthema zu. Ich freue mich ein bisschen, weil es ein Riesenthema zumindest in den Schulworkshops gerade ist.

Moritz: Ja, das Thema heute wieder aus unserer kleinen "Nachschlage-Serie". Wir reden heute über ein sehr beliebtes Smartphonespiel.

Intro: Was ist eigentlich - Brawl Stars?

Moritz: In Folge 36 haben wir über TikTok gesprochen, in Folge 28 über Be Real und heute geht es Brawl Stars. Wie immer, fragen wir als erstes einfach erst mal die Mädchen und Jungen in den Schulklassen. Was ist eigentlich Brawl Stars?

Töne von Schülerinnen und Schülern: Es ist ein Spiel für Kinder, und es gibt verschiedene Charaktere. Diese Charaktere nennt Brawlers und den kann man gegen andere kämpfen, wenn man erster ist, und dann bekommt man zum Beispiel 10 Trophäen, und wenn man verliert, bekommt man Minus-Trophäen. Man kann sich viele verschiedene Brawler kaufen, und damit kann man halt in verschiedenen Modi gegeneinander spielen. Es gibt 78 verschiedene Brawler, es gibt natürlich weibliche und männliche Brawler. Shelly, das ist Start-Brawlerin, die man zum Anfang hat. Dann gibt es seltene Brawler, epische Brawler und legendäre. Frank ist so auf Frankenstein basiert mit einem Hammer zum Beispiel, ein Kaktus schießt dann mit so einer Spitze. Aber es gibt auch Nahlampf-Brawler, die Kämpfen mit Fäusten. Und in den Runden spielst du halt in einem Team, sind dreier Team, und dann musst du halt gegen andere Spieler spielen. Also es gibt zum Beispiel Showdown, das ist halt alle gegen alle, also zehn insgesamt. Dann gibt’s noch drei gegen drei, zum Beispiel. Brawball, das ist wie Fußball, und Gam Grab, das ist Juwelenjagt, da muss man zehn Juwelen aufsammeln, dann gewinnt dein Team. Ich finde jetzt, das Spiel ist so für kleinere Kinder, so Neun bis Zehnjährige ungefähr so finde ich es eigentlich ganz gut, und es ist eigentlich auch kein brutales Spiel oder so.

Moritz: Ja, so viel, erst mal vielleicht das, was wir von Kindern erfahren haben. Lass uns erst mal zu den harten Fakten kommen. Wer steckt hinter Brawl Stars?

Ralf: Hinter Brawl Stars verbirgt sich die Firma Supercell. Die kommt aus Finnland und hat einige Spiele auf dem Markt, die sehr bekannt sind. HayDay, Clash of Clans, Clash Royale und halt Brawl Stars.

Moritz: Typische spiele, eigentlich für Kinder, kann man sagen.

Ralf: Genau und vor allen Dingen auch typische Handyspiele oder Tabletspiele, also Spiele, die man nicht auf einer Konsole, auf dem Computer spielt, sondern es gibt sie für Android und für IOS halt, und mittlerweile schon seit Dezember 2018 gibt es Brawl Stars tatsächlich schon.

Moritz: Ich hatte das so gar nicht mehr auf dem Radar, das Spiel. Also, für mich war es irgendwie so. 2019 war es ein großes Thema, und irgendwie war es dann so in meiner Wahrnehmung weg. Aber so in den letzten Monaten ist es in Schulklassen doch wieder als so eins der wichtigsten Spiele aufgetaucht.

Ralf: Ja, also spielen unglaublich viele Schülerinnen und Schüler.

Moritz: Und ich glaube, das liegt unter anderem daran, dass Supercell mit den Content Creatorn, also im Prinzip Youtubern, die dann das Spiel in YouTube-Videos vorspielen, so etwas wie so Werbeikonen selber geschaffen haben. Und diese Content Creator, das könnten Leute wie du und ich sein, die werden an den Gewinnen des Spiels beteiligt.

Ralf: Die kann man dann auch quasi auswählen als Spieler selber, dass man die unterstützen möchte, wenn man den Nickname von denen eingibt.

Moritz: Genau auf die Weise machen die im Prinzip Werbung für sich selber und für das Spiel, und ich glaube, das ist so ein Grund, weshalb es jetzt im Moment wieder eins der relevantesten Spiele geworden ist bei Kindern.

Ralf: Unabhängig von dem, alle spielen das, was wären noch so? Ja, warum ist es noch so attraktiv, gerade das Spiel?

Moritz: Ich würde sagen, das Spiel schafft es, und das klang auch, fand ich so in dem, was die Kinder uns eben erzählt haben, schafft es einfach, interessant zu sein für Kinder durch diese unterschiedlichen Brawler. Das heißt, die Brawler sind so kleine Figuren, die dann gegenseitig sich bekämpfen müssen, und das Ganze mit einer sehr kindgerechten Grafik, also das heißt, das ist nicht irgendwie martialisch dargestellt oder so, sondern das dann im Prinzip so lustige kleine Monster oder so ein kleiner Frankenstein, die dann da gegenseitig antreten. Und wenn die, wenn du verlierst, so eine Runde, dann ist das anders, als wenn du jetzt eine, sagen wir, so ein Spiel wie Fortnite verloren hast oder so, sondern die Runden sind so kurz, dass du dir im Prinzip sagst, ach egal, jetzt habe ich zwar verloren, aber die nächste Runde beginnt ja schon in wenigen Sekunden, und dann werde ich da besser sein. Dazu kommt, dass die Steuerung auf den ersten Blick erst mal sehr simpel wirkt, und das lernst du relativ schnell und kannst aber dann doch auch relativ komplexe Spielzüge mit dieser eigentlich sehr simplen Steuerung dann durchführen, und du spielst im Team. Das Prinzip, wie alle modernen Spiele hat es dann auf die Weise auch die Möglichkeit, dass du sagst, okay, ich will das Spiel eigentlich gar nicht unbedingt spielen, aber dadurch, dass alle meine Freundinnen oder Freunden das spielen, muss ich auf jeden Fall auch dabei sein, und das war so was, was mir in den Schulklassen auch immer wieder begegnet ist, dass die durchaus mit Leuten im Team spielen. Aber am meisten Spaß macht es tatsächlich, mit den Leuten zu spielen, die man dann aus der Schule oder aus dem Sportverein oder so kennt. Und auf die Weise entsteht da dann auch so ne gewisse Sogwirkung, dass man sagt, ich muss auf jeden Fall halt dabei sein, sonst erfahre ich da eine gewisse Form von Ausschluss, und ich glaube, dass generell auch das Marketing von Supercell unabhängig von den Content Creatorn einfach ziemlich gut gemacht ist.

Ralf: Okay, aber ist schon im Prinzip ein Shooter.

Moritz: Ähm, Shooter, ich hätte es instinktiv jetzt nicht da verortet. Im Prinzip hast du Recht. Es ist ein Strategiespiel im Prinzip vom Gesamten her. Dann doch. Du musst mit anderen im Team spielen, du musst Strategien entwerfen, es kommt darauf an, dass du die richtigen Waffen - also, auch wenn es jetzt keine wirklichen Waffen sind, wenn der Kaktus da mit irgendwelchen Stacheln um sich wirft oder so. Aber das hat alles Elemente, tatsächlich dann von einem Strategiespiel, von einem Shooter, und da musst du ja auch im Prinzip ähnliche Gedankengänge haben wie bei Fortnite oder im Prinzip in Ansätzen auch in anderen Shootern.

Ralf: Ich sehe da ganz, ganz klare Parallelen zu Fortnite. Also rundenbasiert. Es gibt n Modus, wo man am Ende gewinnen muss. Klar!

Moritz: Klar, das stimmt. Ist auch ein Battle-Royal-Modus? Ja!

Ralf: Genau und dass man tatsächlich auch so Teamplay hat im Sinne von, der eine kann gut bauen bei Fortnite, der andere kann gut kämpfen. Hier hast du dann die verschiedenen Brawler, die du einsetzt.

Moritz: Die klassischen Rollen, wie du sie im Prinzip auch in so einem Counter-Strike-Clan immer schon hattest, dass man unterschiedliche Leute braucht, die mit einer unterschiedlichen Mentalität, mit unterschiedlichen Fähigkeiten dann da das Team bereichern. Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Punkt, den du da ansprichst, weil ich mir gerade überlege, dass Eltern vielleicht instinktiv sagen würden, ich möchte eigentlich nicht, dass mein Kind eines Tages Shooter spielt, also dass man vielleicht sagt, ich mag dieses Genre nicht, ich mag kein Fortnite, ich mag kein Counter-Strike oder so, und das aber durchaus. Wenn ich jetzt bei den acht- oder neunjährigen sage, ach, guck mal hier dieses kleine Spielchen dieses Brawl Stars, das ist ganz witzig, dass man unter Umständen dann schon auch so eine Art Einstieg - klingt jetzt ein bisschen doof - in so eine kleine Shooter-Karriere ermöglicht.

Ralf: Da wären dann ja die Altersfreigaben vielleicht interessant, ne?

Moritz: Das Kind in dem einen O-Ton sagt ja, dass es das für Neun- bis Zehnjährige eigentlich gut findet, und ich glaube, das ist auch ganz klar die Zielgruppe, also das Alter.

Ralf: Ja, iOS sagt ja auch neun plus zum Beispiel.

Moritz: Wenn du es auf dem iPhone spielen willst.

Ralf: Bei Android, genau da haben sie zwölf genommen.

Moritz: Nach der Folge mit Eva Hanel, du erinnerst dich zur Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, gucke ich immer besonders gerne beim Spieleratgeber NRW, was die letztendlich empfehlen, weil das tatsächlich eine pädagogische Empfehlung ist, und da habe ich dann die zwölf gefunden und hatte aber vorher, ich glaube, bei Schau hin oder Klicksafe habe ich gelesen, dass der Spieleratgeber NRW zehn als Alter empfohlen hat, und die haben das aber auch höher gestuft. Also, ich hab nachgefragt...

Ralf: Ich wollte gerade fragen, warum?

Moritz: Ja, die haben es höher gestuft, unter anderem auch - das erinnert mich dann auch an das Gespräch mit Eva Hanel, dass gerade im Bereich der In-App-Käufe sie davon ausgehen, dass es für Kinder sehr schwierig ist, dort sich zu begrenzen. Also, das heißt, die erste Beurteilung ab zehn basierte auf der Einschätzung von 2019, und mittlerweile ist es wohl so, dass sie davon ausgehen, dass viele Kinder mit den Möglichkeiten, sich dort Vorteile zu erkaufen, und so weiter dann überfordert sind, auch was so das Bedürfnis, noch länger spielen und noch eine, scheinen sie auch davon auszugehen, dass das nicht alle Zehnjährigen so in der Form können, und von daher habe ich auch gedacht, eigentlich müsste man wirklich auch da sehr aktuell bleiben. Da muss man noch mal ganz deutlich sagen, den "Ist-Stand", den wir jetzt hier gerade diskutieren, ist April 2024, und zum Beispiel haben die diese Loot Boxen, also wo du - du bezahlst, im Prinzip im Endeffekt Geld und weißt aber nicht genau, was du dafür bekommst.

Ralf: So die klassischen Überraschungstüten von früher.

Moritz: Genau, und das gibt es jetzt seit paar Monaten nicht mehr, und ich glaube, dass die ganzen Beurteilungen sich aber noch auf die Zeit beziehen, wo es diese Loot Boxen eben gab, und der Anbieter selber. Also wenn du in den Nutzungsbedingungen von Supercell guckst, da ist nicht wirklich viel Brauchbares zu der Altersangabe zu finden. Sie schreiben, dass die Dienste sich grundsätzlich nicht an Kinder unter 13 Jahren richten, beziehungsweise unter Umständen auch noch an Ältere, je nachdem, und ich glaube, das ist ein Verweis auf die Datenschutzgrundverordnung, wo im Prinzip in Deutschland bzw. Europa jemand 16 sein muss, um allgemeine Geschäftsbedingungen dieser Art akzeptieren zu können. Oder die Eltern stimmen zu, wenn du die App startest oder installierst. Da wirst du gefragt, wie alt du bist.

Ralf: Ja, ich hab das ja gemacht, und ich konnte da drei auswählen.

Moritz: Das heißt, sie gehen davon aus, dass Dreijährige sich da anmelden.

Ralf: Ja, also ich ich, ich konnte dann sofort loslegen. Ich habe jetzt damit keine Supercell-ID angelegt, das heißt, für bestimmte Vorteile brauchst du, glaube ich, diese ID...

Moritz: Das könnte auch wieder ein Datenschutz-Hintergrund sein.

Ralf: Aber spielen kann man das auf jeden Fall, wenn man sagt, dass man drei ist.

Moritz: Aber zumindest findest du in den Nutzungsbestimmungen nicht, dass es ein Spiel für dreijährige ist oder so, und das macht es wieder halt so unglaublich schwierig zu sagen, ab wie viel Jahren dieses Spiel dann wirklich gut ist, und ich denke, dass halt gerade zu diesen In-App-Käufen da lohnt es sich, noch mal genauer hinzugucken, und auch da haben wir einfach mal die Kinder gefragt.
Töne von SchülerInnen: Es gibt einen Shop, und in dem Shop kommen manchmal Skins und Sachen rein, und danach, wenn du den pünktlichen Tag erwischt, dann kannst du dir etwas kaufen, mit Gems oder so anderen Coins, die du verdienen kannst, mit Spielen.
Töne von SchülerInnen: Brawl Stars kann man eigentlich gratis spielen, oder man kann auch Geld ausgeben, es eigentlich komplett egal. Es bringt einem nicht so viele Vorteile, wie man auch so haben kann.
Töne von SchülerInnen: Es wäre hilfreich, Geld auszugeben, weil man kann sich ja zum Beispiel ein Brawl Pass kaufen, und dann hat man viele Vorteile. Man kann auch pay to win spielen, dass man sich jetzt zum Beispiel jeden Brawler holt, aber man muss auch ganz viel, viel Geld ausgeben. Zum Beispiel, man kann sich Juwelen holen, damit Brawler holen oder Skins holen.
Töne von SchülerInnen: Halt, dann haben die Brawler verschiedene Klamotten, sag ich mal an.

Schülerinnen und Schülern: Der Skin bietet dir neue Outfit oder neuere Schutz-Animation.
Töne von SchülerInnen: Also, man kann sich halt verschiedene Juwelen holen, zum Beispiel 20, 80, 170, 320, und das kommt halt so mit, zum Beispiel 380 Gems, 20 € oder zum Beispiel 2000 Gems für 100 Euro. Es gibt verschiedene Pakete, mit denen kann man sich Gems kaufen, und mit diesen Gems kann man sich wieder Coins kaufen, so Münzen.

Ralf: Also allein der letzte Satz macht ja schon ziemlich deutlich, wie kompliziert das ist.

Moritz: Juwelen,Euro, Gems, Pakete, Coins, Münzen also!

Ralf: Und dann auch zeitlich begrenzte Angebote.

Moritz: Was ich ganz interessant finde, das ist dies Marketing. Was ich vorhin auch angesprochen habe, dieses geschickte Marketing. Du kriegst dann eine Push-Nachricht, dass es jetzt irgendwie die und die tollen Sachen nur jetzt gibt, und das ist wohl für Kinder schwierig, sich dann zu regulieren und zu sagen, ich will das jetzt nicht haben, weil ich mit meinen Juwelen oder was auch immer da gerade ein bisschen sparsam sein muss. Und eine ganz entscheidende Rolle, glaube ich, spielt tatsächlich der Brawl Pass.

Ralf: Also, im Prinzip braucht man keinen Brawl Pass, aber es gibt halt jeden Monat eine. Season, die beginnen, glaube ich, immer am ersten Donnerstag im Monat und geht dann einen Monat lang, und dort muss man verschiedene Aufgaben lösen, und wenn ich einen Brawl Pass habe, dann bekomme ich da Vorteile. Es gibt sogar den Brawl Pass Plus, wo ich dann von vornherein 20 Prozent weniger Aufgaben erledigen muss.
Moritz: Das heißt, ich erspare mir im Prinzip so zu Anfang, dann gewisse anstrengende Aufgaben zu lösen, wenn ich diesen Brawl Pass Plus nehme.

Ralf: Genau - pay to skip - heißt das, glaube ich.

Moritz: Ja, stimmt. Also, ich habe mehr Juwelen. Ich hab einen Fortschritt schon. Bei dem Brawl Pass Plus habe ich tatsächlich dann auch bestimmte Gems, also Juwelen, die ich mehr bekomme. Ich ziehe also, es ist jetzt nicht so, dass ich da nur diesen Pass habe. Ich kann ganz, ganz viele so kleine Pakete aufmachen.

Moritz: Was kosten die?

Ralf: 7,99€ beziehungsweise 11,99€

Moritz: Und das ist quasi dann pro Monat, sind das die Gebühren, die anfallen.

Ralf: Genau ist aber kein Abo, sondern ich muss den jedes Mal neu kaufen.

Moritz: Also weil das andere, was die Kinder da erzählt haben, dass du dir
irgendwelche Skins kaufen kannst, kennt man ja von vielen anderen Spielen auch, die unbedingt jetzt ein Vorteil im Spiel haben, sondern einfach nur das Ganze ein bisschen mal so mit Statussymbolen versehen oder einfach auch schöner aussehen lassen.

Ralf: Grenau das ist da anders, beziehungsweise es gibt ja nicht nur Brawl-Pässe, man kann ja auch Juwelenpacks kaufen und so.

Moritz: Und darüber kannst du dir dann entsprechend wie der eine beschrieben hat, dann auch Brawler, also Spielfiguren, kaufen.

Ralf: Genau, oder bestimmte Ad-Ons für die Waffen und so weiter und so fort. Diese Pässe haben halt den Vorteil, dass du dann halt über einen kontinuierlichen Zeitraum diese Dinge immer wieder abrufen kannst, oder du bekommst auch ein tägliches Geschenk mehr. Man bekommt sowieso jeden Tag, wenn du reingehst, ein Geschenk. Da bekommst du halt nochmal ein besseres oder halt ein zusätzliches Geschenk.

Moritz: Das heißt, du hast einmal so etwas, wie kann man sagen, Grundgebühr, das wäre dann dieser, dieser Pass, und dann kannst du zusätzlich noch im Spiel, wenn du jetzt halt nicht ausreichend Juwelen hast, über Euro, dir Juwelen anschaffen, mit denen du dir dann noch Brawler irgendwas dazukaufen kannst.

Ralf: Und das, was eins der Kinder gesagt hat, das sind ja wirklich Summen, die da angeboten werden. Also, du kannst da wirklich ein Paket für ungefähr 100 € kaufen.

Moritz: Ich glaube, dass das auch ein wichtiger Punkt ist, nochmal vor dem Hintergrund, dass Kinder da wirklich gute und sichere Passwörter brauchen, weil die Vorstellung, dass du dann da wirklich so viel Geld investiert hast und hast, dann ein Passwort, wo andere Leute einfach dein Account übernehmen können, halte ich schon für ein ziemlich großes Problem, Grad bei Kindern.

Ralf: Als ich Interviews geführt habe für diese Töne, hat ein Schüler gesagt, dass er genau ihm das passiert ist, dass sein Account weg war, und er hat gesagt, ich habe da ganz schön viel Geld. Er musste leider zum Bus und konnte nicht mehr mit ins Interview. Seine Kollegin sagten, wir reden hier tatsächlich von 300€, 400 €, die er ausgegeben hat.

Moritz: Ich glaube gar nicht, dass man das jetzt bewerten sollte, ob 300€ oder 400 €, ob das viel ist oder nicht. Also ich würde jetzt auch niemandem sagen, man sollte keine, was weiß ich, Sportklamotten kaufen, die so teuer sind oder nicht. Ich glaube, wichtig ist dabei, dass Kinder dieses reflektierte Konsumieren erlernen müssen, und da wäre zum Beispiel, glaube ich, ein wichtiger Tipp für Eltern, dass man pauschal im Smartphone einrichtet, dass man keine In-App-Käufe tätigen kann und mit dem Kind dann jedes Mal ins Gespräch geht, wenn das Kind kommt und sagt, ich brauche jetzt meinetwegen dies, ich brauche das. Dass man sagt, finde ich eine gute Idee, schlaf nochmal ne Nacht drüber, oder vielleicht reden wir in ein, zwei Stunden noch mal drüber, und wenn du dann immer noch diesen Skin haben möchtest, dann können wir das entsprechend kaufen. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, dort im Prinzip diese online konsumieren wirklich zu üben, und das bietet sich vielleicht gerade in so einem Spiel dann auch an.

Ralf: Ich hätt noch n zweiten Aspekt, also abgesehen von In-App-Käufe, ist Spielzeiten ja auch, also wie lange spiele ich das beziehungsweise zu viel.

Moritz: Da haben wir auch mit Kindern darüber gesprochen. Ganz schnell einmal dazu die Kindermeinung.
Töne von SchülerInnen: Eine Runde kann von 30 Sekunden bis zu drei Minuten dauern.
Töne von SchülerInnen: Aber man darf nicht mitten in dem Spiel aufhören. Also, wenn jetzt die Lehrer reinkommen würden vorm Unterricht, und würdest du das spielen, dann würde dein Account, wenn du das öfters machen würdest, gesperrt werden, weil das gibt so eine Anzeige, und das ist ehrenlos, wenn du das machst.
Töne von SchülerInnen: Man braucht viel Zeit, wenn man sehr viele Trophäen hat, aber wenn man jetzt auch so ganz selten spielt, dann hat man halt weniger Trophäen.
Töne von SchülerInnen: Brawl Stars Runden gehen, glaube ich, so zwei, drei Minuten bei Showdown jedoch kann das eine Minute dauern, aber auch durchaus fünf.
Töne von SchülerInnen: Wenn man sich sehr auf das Spiel konzentriert, und dann kannst du auch schnell vergessen, wie viel Uhr es ist.
Töne von SchülerInnen: Am Tag spielen die meisten, wenn die sehr viel spielen, irgendwie drei Stunden.
Töne von SchülerInnen: Wenn man einen Brawler unbedingt auf einen bestimmten Rang bringen möchte, dass man sagt: Okay, jetzt müssen wir noch so viele Runden spielen, dass wir dann den auf diesem Rang haben, und wenn man dann wieder eine Runde verliert, dann hat man wieder minus Trophäen gemacht. Da muss man die ja wiederholen, und das dann halt so lange, bis man da sein Ziel erreicht hat, und ich glaube, das ist so der häufigste Grund, warum das dazu leiten könnte, dass man länger spielt.

Ralf: Vielleicht noch eine Anmerkung zu dem einen Jungen, der sagt, es ist ehrenlos, wenn man früher rausgeht, aber das ist nur in einem bestimmten Modus so, dass du quasi bestraft wirst, wenn du früher gehst.

Moritz: Ja, aber ich finde es eigentlich. Ich finde es eigentlich gut, dass es so ist. Also wenn, wenn, wenn das jetzt ein Spiel ist, wo man ernsthaft mit anderen Leuten gemeinsam online spielt, dann versaust du anderen Leuten den Spaß in so einem Plan oder in so einer Gruppe, wenn du da einfach merkst, okay, du verlierst die Runde, und dann haue ich ab oder so. Und das ist letztendlich auch nochmal bezugnehmend auf das, was wir ganz zu Anfang besprochen haben, dass es vielleicht auch ein bisschen darum geht, n gewisses Genre kennenzulernen, ob das jetzt positiv ist oder nicht, finde ich das durchaus konsequent zu sagen. Wenn du dich jetzt darauf einlässt, eine Runde mit anderen Menschen zu spielen, also das hat nichts virtuelles, sondern es sind reale Menschen, die sich ärgern. Wenn du dann einfach nach einer Minute das Spiel verlässt, obwohl die Runde drei Minuten geht, finde ich das durchaus nachvollziehbar, dass es so ist.

Ralf: Klar, und das ist ja genau das, was gemeinsames online spielen dann auch auszeichnet. Gemeinsames online Spielen bedeutet dann aber auch unter Umständen die Auseinandersetzung mit Fremden, vielleicht sogar mit Erwachsenen.

Moritz: Ja, klar und genau über dieses Problem haben wir auch mit Kindern gesprochen.

Schülerinnen und Schülern: Also, ich spiele das manchmal mit meinen Online-Freunden oder auch mit den Freunden aus meiner Klasse, weil das macht halt mehr Spaß.
Töne von SchülerInnen: Man kann Freunde eingeben, und dann kann man die sozusagen einladen für ein Spiel oder so.
Töne von SchülerInnen: Und es gibt auch Clubs, da gibt es auch so einen Clubchat, da kann man halt auch mit den schreiben, die im Club sind, und da sind halt nicht unbedingt Leute, die man kennt.
Töne von SchülerInnen: Wenn man in Gruppen ist, dann gibt’s so vorgeschriebene Sätze, sowas wie "ja, ich muss jetzt gehen", "welchen Brawler soll ich nehmen", oder "hi, hallo, gut gespielt".
Töne von SchülerInnen: Man kann halt in den kinderfreundlichen Club reingehen, und da ist es dann so, wenn irgendwas Schlimmes geschrieben wird, dann wird das so automatisch weggemacht daraus, und dann sieht man halt nicht, was da geschrieben wurde, oder du kannst den Teamchefs dann sagen, das er den kicken soll aus der Gruppe.

Moritz: Also, es ist tatsächlich so, dass Supercell hier die Kommunikation sehr eingeschränkt hat. Also das heißt, du kannst nicht so ohne Weiteres jetzt mitten im Spiel mit anderen Leuten so in der Form chatten, und ich glaube, das liegt zum Teil auch einfach daran, dass es eben kein Konsolenspiel ist oder kein Computerspiel im klassischen Sinne, sondern ein Handyspiel, wo du einfach keine vernünftige Tastatur hast in dem Moment, wo du spielst. Aber ich glaube auch, dass dahinter der Gedanke steckt, durch diese vorgefertigten Antwortmöglichkeiten das Ganze etwas kindgerechter zu gestalten.

Ralf: Also, mein Eindruck ist auch jetzt nach den Interviews und auch vorher schon, dass übergriffige Erwachsene sich wahrscheinlich eher woanders umschauen würden.

Moritz: Würde ich auch so sehen, wobei tatsächlich andere Elternratgeber und Portale davor warnen, dass man das hier nicht zu 100 Prozent ausschließen kann.

Ralf: Nein, definitiv nicht.

Moritz: Und ich glaube, es ist technisch möglich, zu anderen Kontakt aufzunehmen über diese Gruppen. Aber wahrscheinlich ist es doch eher so, dass die Kinder, die da unterwegs sind, auch nicht die Kinder sind, die jetzt, sagen wir, so ganz offensiv auf der Suche nach neuen Freundinnen oder Freunden sind. Dazu bietet sich Brawl Stars einfach nicht an. Also du kannst dich dann nicht so offensiv als Personen in Szene setzen, wie das vielleicht in anderen Spielen möglich ist, und vielleicht sind dann die problematischen Erwachsenen, die da im Bereich cyber-grooming auffallen, dann doch eher, wie du sagst, auf anderen Portalen oder anderen Spielen unterwegs, aber zu 100 Prozent ausschließen kannst du das tatsächlich nicht.

Ralf: Würdest du sagen, dass Brawl Stars tatsächlich ein unproblematisches Spiel ist, so wie es eins der Kinder gesagt hat?

Moritz: Vieles, finde ich, ist wirklich gut gemacht. Also von der grafischen Aufbereitung oder so, dieses spielerische reinwachsen in so ein Multiplayer-Strategiespiel finde ich auf jeden Fall kindgerecht, und das, was wir vorhin gesagt haben mit diesem Einstieg in so eine Shooter-Karriere, das klang jetzt eben so rabiat, und ich glaube nicht, dass man sagen sollte, dass es jetzt pauschal schlecht ist, wenn Kinder oder jugendliche Shooter spielen. Das wird dem Genre ja auch einfach nicht gerecht. Aber wenn ich jetzt als Eltern zum Ergebnis komme, ich möchte das nicht, weil ich meinem Kind nicht zutraue, diese ganzen In-App-Käufe zu überblicken, und ich habe auch nicht die Möglichkeit, das Kind dabei zu begleiten, dann muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sein kann, dass das Kind dann das Gefühl hat, an verschiedenen anderen Stellen einen Ausschluss zu erleben. Also wenn es stimmt, dass alle Freundinnen und Freunde das spielen, und ich bin nicht dabei, dann ist das tatsächlich mehr als nur ein Spiel, was man verbietet, und ich glaube nicht, dass Eltern alles erlauben müssen. Also im Gegenteil, ich glaube, Eltern haben auch das Recht, gewisse Spiele zu verbieten, aber wir sollten uns darüber im Klaren sein als Eltern, was wir da verbieten.

Ralf: Das heißt, sollen wir das jetzt auch am besten selbst installieren, damit ich da mitreden kann und weiß, auf was ich mich einlasse?
Moritz: Als Vater? Ich glaube nicht, weil wenn du versuchst, so zu tun, als wärst du ein Zehnjähriger, bleibst du immer noch du. Ich habe zum Beispiel bei der Installation von Brawl Stars, also bei der Frage, soll Brawl Stars dir Push-Nachrichten schicken, einfach gesagt, nein, weil ich das eigentlich immer mache, und dann hab ich auch keine Push-Nachrichten bekommen und habe dann aber gehört hört, dass die Push-Nachrichten so mit eins der wichtigsten Dinge sind, wenn man es verstehen will, weil du halt dauernd ein Hinweis bekommst, was da wichtiges zu tun ist in dem Spiel, und von daher habe ich einfach schon allein in dieser Simulation so ne ganz große Herausforderung von vornherein gar nicht gehabt, weil ich einfach bei der Installation schon sowas von über 40 war, dass genau das nicht funktioniert hat.

Ralf: Das entlastet ja vielleicht auch den einen oder anderen hier, wenn wir als Eltern das uns jetzt nicht installieren müssen.

Moritz: Wobei manchmal das mit Kindern über Computerspiele reden fast anstrengender ist, als das selber spielen.

Ralf: Ja, so viel vielleicht als kleines Resumeé. Also jetzt hoffe ich, dass wir unserem Hauptthema genug Zeit gegeben haben.

Moritz: Das haben wir.

Ralf: Denke ich auch, aber wir haben auch noch Zeit für "und sonst", Moritz.

Moritz: Jemand hat uns geschrieben, dass das Kind die Einschränkung bei der Bildschirmzeit und so weiter beim iPhone komplett ausgehebelt hätte, und ich habe leider noch nicht weiter nachfragen können, was das Kind da jetzt genau gemacht hat. Ich hatte nur kurz überlegt, welche Möglichkeiten mir jetzt so spontan einfallen, wie man die Bildschirmzeiten da aushebeln kann, und ich denke, dass halt ein wichtiger Punkt ist, zu verstehen, dass es manche Apps gibt, die auch über Browser funktionieren. Das heißt, wenn du jetzt beispielsweise sagst, eine Stunde TikTok am Tag, dann ist meinetwegen die TikTok-Zeit aufgebraucht. Das betrifft dann aber nur die App, und dann kannst du über den Browser TikTok.com, was auch immer aufrufen und dann da weiter Videos gucken, oder wenn dir jemand n Video entsprechend dann per WhatsApp zugeschickt hat oder so, und du öffnest diesen dann im Browser. Das wäre so ein wichtiger Hinweis, wenn man die Zeiten da begrenzen will, dass man dann über den Browser über diese gesperrten Inhalte TikTok oder Instagram oder was auch immer auch noch mit löschen muss.

Ralf: Das heißt, man kann so eine Blacklist für den Browser zum Beispiel anlegen.

Moritz: Genau, ich glaube, das vergisst man, wenn man sagt, naja, ich habe TikTokjetzt auf eine Stunde begrenzt, und dann wirkt es so, als wäre die Kontrollinstanz ausgehebelt worden. Aber das stimmt nicht. Es gibt halt noch so quasi einen Umweg.

Ralf: Ein zweites Problem gibt’s noch in dem Moment, wo Kinder die Apps einfach deinstallieren, wenn die Zeit aufgebraucht ist und sie dann wieder neu installieren, wird die Zeit neu gerechnet.

Moritz: Das heißt eine Stunde TikTokbenutzt, TikTokinstallieren, neu installieren habe ich wieder eine Stunde. So einfach kann’s gehen.

Ralf: So einfach ganz gehen, kann man aber auch ganz einfach als Eltern unmöglich machen, indem man in den Einstellungen dort verbietet, dass Apps deinstalliert werden können. Dann wäre das Problem nicht mehr da.

Moritz: Vielleicht machen wir mal eine extra Folge, nur zum Thema Konfigurieren des kindersicheren Handys.

Ralf: Ja, weil ich die Befürchtung habe, dass es bei Family Link unter Umständen einfacher ist, Dinge zu umgehen.

Moritz: Bei einem Android-Gerät.

Ralf: Genau

Moritz: Da bleiben wir dran, auf jeden Fall.

Ralf: Heute dann haben wir dem Hauptthema wirklich genügend Raum gegeben, und ich denke, wir kommen zum Ende, und ich sage, vielen Dank fürs Zuhören. Wir freuen uns natürlich wie immer über Rückmeldung an podcast@smiley-ev.de oder natürlich auch gerne bei Instagram oder Facebook, und wir sagen für heute auf Wiederhören.

Moritz: Tschüss.


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